Erhaltung und Transformation

An diversen Ecken unseres Hauses haben wir mit kleineren und grösseren Arbeiten begonnen.

Im Vordergrund steht natürlich die Erhaltung der alten Bausubstanz.

Aber da das Haus nicht mehr so genutzt wird wie früher, mit einem grossen, offenen Feuer in der Räucherküche (hätten wir eigentlich nichts dagegen, aber die Feuerpolizei legt sich da quer), und die Ansprüche ans Wohnen sich seit damals auch etwas geändert haben, muss doch hier und dort etwas gedämmt werden und eine neue Leitung gezogen werden.

Im Aussenbereich werden wir die alten Verputze zu reparieren versuchen, die Westfassade möchten wir von ihrem Zementputz befreien. Aber das wird noch dauern. Die alten Fenster werden wohl alle ersetzt werden müssen, die Neuen wurden schon von unserem Vorbesitzer angeschafft, aber noch nicht eingebaut.

Im Innenbereich wird als erstes die Cuisine vouté wintertauglich gemacht. Das soll unsere Stube werden.

 

 

Auf der Suche nach den richtigen Baustoffen

Nicht ganz einfach war die Suche nach den Rezepturen für historische Baustoffe.

Weder der HAGA-Bauberater, noch der alte Maurer aus der Region, noch der Spezialist von der Denkmalpflege konnten uns wirklich hilfreiche Tips geben.

Der vorgefundene Mörtel hat die Farbe und Konsistenz von Mergelwegen, die Verputze innen und aussen sind weich und warm wie Karton.

Fündig wurden wir dann bei Ruedi Krebs aus Twann, er begleitet jetzt unsere Umbauarbeiten und führt uns in die Geheimnisse der historischen Baustoffe ein.

 

Als Stopf- und Mauermörtel stellen wir einen Mörtel aus verschiedenen Kalksanden und gebranntem Stückkalk her, wie er schon bei den Römern hergestellt und verwendet wurde. Hier gibt es einen kleine Film dazu. Konsistenz und Verarbeitbarkeit dieses Verputzes sind vorzüglich. Auf hydraulisch abbindende Mörtel kann vollkommen verzichtet werden.

 

Die Grundlage für die Innen und Aussenverputze bildet ein Kalkbrei der auf marokkanische Art (siehe Tadelakt-Technik) gelöscht wird. Dazugemischt wird Sägemehl was den Verputz sehr weich macht. Je nach Verwendungszweck kommt noch etwas Sand und/oder Ziegelmehl und Schrot dazu.